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Woher kommt der Judenhass in der arabisch-islamischen Welt?

Vortrag von Dr. Matthias Küntzel

02. Februar 2017


Christuskirche - 19.30 Uhr
Am Schierbrunnen 4, Lüneburg


Antisemitismus und Leugnung des Holocaust sind in den islamischen Gesellschaften des Mittleren und Nahen Ostens erheblich weiter verbreitet als  in anderen Teilen der Welt. Warum ist das so? Oft wird diese Frage mit einem Hinweis auf Israel, dessen Politik diesen Judenhass angeblich schüre, beantwortet. Doch diese Antwort greift zu kurz. Sie ignoriert, dass Nazi-Deutschland seit 1937 all seine Möglichkeiten nutzte, um den Antisemitismus in diesem Teil der Welt zu schüren. So wurden die judenfeindlichen Kampagnen der ägyptischen Moslembruderschaft bereits zehn Jahre vor der Gründung Israels von Berlin aus angestachelt und finanziert.

Das wichtigste Instrument der Nazis war Radio Zeesen, ein südlich von Berlin stationierter Kurzwellensender. Von hier aus wurde die antisemitische Propaganda der Nazis unter Muslimen verbreitet: Man sendete in zwei arabischen Dialekten, aber auch auf Persisch, Türkisch und Hindi. Die Propaganda wandte sich an die nicht-alphabetisierten und religiös orientierten Menschen und wurde mehrmals täglich zwischen April 1939 bis April 1945 ausgestrahlt. Über diese Radiopropaganda und deren Folgen erschienen kürzlich umfangreiche Studien in den USA und in Großbritannien. Hierzulande aber ist über dieses Kapitel unserer Geschichte wenig bekannt.  Die gezielten islamistischen Angriffe auf jüdische Einrichtungen und Juden in Toulouse, Paris, Brüssel oder Kopenhagen stehen genau in der Tradition dieses alt-neuen antisemitischen Programms.

Dr. Matthias Küntzel ist Autor des 2002 erschienenen Buches „Dschihad und Judenhass“, das auch auf Englisch, Französisch, Hebräisch und Griechisch erschien. Eine arabische Ausgabe ist in Vorbereitung.  2004 trat Küntzel erstmals mit einem Aufsatz über „Radio Zeesen“ an die deutsche und internationale Öffentlichkeit. 2011 wurde er von der Anti-Defamation League (ADL) mit dem Ehrlich-Schwerin-Menschenrechtspreis ausgezeichnet.
Weitere Informationen unter www.matthiaskuentzel.de