Am 9. November 2018, 80 Jahre nach der Reichspogromnacht, wurde die neugestaltete Synagogengedenkstätte am Schifferwall in einer bewegenden Feierstunde eingeweiht.
Vor einem Jahr war die Stele verhüllt und die Gedenkstätte entwidmet worden, um den Neubau des Architekten von Mansberg zu realisieren. Nun konnte die Einweihung mit etwa 250 Lüneburgern und ihren Gästen gefeiert werden.
Es war eine große Freude, dass Nachfahren von fast allen jüdischen Familien, die damals der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zum Opfer fielen, der Einladung gefolgt und nach Lüneburg gereist sind, um die Feierstunde mitzuerleben.
„Man wollte vernichten, was jüdisch war, jüdische Kultur zerstören, jüdische Namen auslöschen. Jetzt sind die Namen in Bronze gegossen“, sagte Hans-Wilfried Haase, der Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, denn die Namen der Menschen, die einst hier gelebt und das Leben in dieser Stadt mitgeprägt haben, sind auf Bronzetafeln im Inneren der Gedenkstätte eingraviert und halten die Erinnerung an jüdisches Leben in Lüneburg wach.
„Das Vergessenwollen verlängert das Exil, das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung.“ (Jüdisches Sprichwort)
Möge die neue Gedenkstätte einen kleinen Beitrag dazu leisten zu verhindern, dass sich die Ereignisse von Hass und Verfolgung wiederholen – das ist die Hoffnung, der Reuven Stern, Enkel von Sally Baden und Lucie Baden-Behr, Ausdruck verlieh.
(von links): Rabbiner Jona Simon, OB Ulrich Mädge, Nachfahre Reuven Stern, Superintendentin Christine Schmid, Architekt Carl-Peter von Mansberg, Pastor i.R. Hans-Wilfried Haase
(Copyright Fotos: Hansestadt Lüneburg)