10. Bericht (12. Mai 2024)
Am 27. März 2024 fand die bewegende Feier zur Übergabe der sanierten Trauerhalle an den Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen statt.
Viele Gäste aus Stadt und Landkreis Lüneburg, aus Kirchen und Kultur und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit sind der Einladung gefolgt.
Vom Landesverband haben der Präsident Michael Fürst und der Kantor Andrej Sitnow an der Feier teilgenommen. Zur Feier wurde mit diesem Programm eingeladen.
Die Ansprachen des Vorsitzenden der Gesellschaft, Hans-Wilfried Haase, und des Vorstandsmitglieds Dr. Herwig van Nieuwland stellen wir hier zur Verfügung:
Ansprache Haase
Ansprache van Nieuwland
Im nächsten Schritt wird die Sanierung des Friedhofs selbst in Angriff genommen.
Die ersten Vorarbeiten dazu sind schon erfolgt.
Das Ensemble Hevenu Schalom
Die Stifter-Tafel, deren Original nicht mehr vorhanden ist. Nach einem Foto wurde eine Kopie erstellt und in der Trauerhalle aufgehängt
Die von der Kirche St. Michaelis gestiftete Menorah und die Eingangstür zur Trauerhalle
(© Alle Fotos: Hans-Joachim Boldt)
9. Bericht (28. Februar 2024)
Geschafft! Die Sanierung der Trauerhalle ist abgeschlossen.
Am 27. März 2024 um 12.00 Uhr wird die restaurierte Trauerhalle in einer Feierstunde an den Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen übergeben.
8. Bericht (2. Februar 2024)
Nun fehlt nur noch eine letzte Behandlung des Fußbodens, dann ist die Sanierung der Trauerhalle abgeschlossen.
Am 28. Januar fand zum ersten Mal eine kleine Feierstunde zum Gedenken an die Lüneburger Opfer der Shoa und an die Schändung und Verwüstung des jüdischen Friedhofs im Beisein des Architekten Henschke und seines Freundes Schimmelpfennig, der immer wieder eine Sanierung angemahnt hatte, und mit etwa 50 Gästen in der Trauerhalle statt. Am 27. März wird sie feierlich eingeweiht.
Besonders hat das Geschenk der St.Michaelis-Kirchengemeinde erfreut: eine Menorah, die auf noch nicht bekannten Wegen in die Gemeinde gelangt ist, wird in der Trauerhalle ihren Platz finden.
7. Bericht (6. Dezember 2023)
Völlig überraschend ist nun unter einem Gebüsch auf dem jüdischen Friedhof ein Grabstein entdeckt worden, der recht groß ist und deshalb vielleicht nicht aufgerichtet hingestellt, sondern niedergelegt wurde, wo er dann überwuchert wurde. Es ist der Grabstein für Emma Lindenberg, geb. Heinemann, die am 16. Januar 1921 gestorben ist.
6. Bericht (23. November 2023)
Die Arbeiten in der Trauerhalle stehen kurz vor dem Abschluss.
Vor 200 Jahren konnte die jüdische Gemeinde in Lüneburg endlich das Grundstück für den jüdischen Friedhof zunächst pachten und dann erwerben.
Es ist sehr bewegend, dass es uns gelungen ist, in diesem Jubiläumsjahr die Sanierung der Trauerhalle als ersten Schritt der Instandsetzung des jüdischen Friedhofs als einem Ort der lebendigen Erinnerung zu realisieren.
5. Bericht (8. November 2023)
Das Gerüst ist abgebaut, das neue Rosettenfenster eingesetzt, und die Eingangstüren und Fenster sind erneuert. Nun beginnen die Innenarbeiten.
(Fotos: Renée Beckmann)
4. Bericht (Stand 10. Oktober 2023)
Am Tag des Offenen Denkmals am 10. September sind etwa 200 sehr interessierte Menschen der Einladung auf den Jüdischen Friedhof gefolgt.
Die Arbeiten an der Trauerhalle schreiten zügig voran. Die Architekten sind sich ziemlich sicher, dass sie noch in diesem Jahr abgeschlossen werden können.
Parallel dazu gibt es erste Überlegungen für die Renovierung des Friedhofsgeländes. Leider konnte ja bislang für den alten jüdischen Friedhof kein Lageplan für die Grabstellen gefunden werden. Es existieren nur wenige Fotos von Gräbern, darunter die der zerstörten Grabsteine, die gerade von Bauarbeitern abtransportiert werden (siehe den Abschnitt „Der jüdische Friedhof“ im Kapitel „Jüdisches Leben in Lüneburg“). Jetzt hilft ein Team vom Archäologischen Institut in Hamburg und versucht, mithilfe von Bodenradar-Messgeräten die alten Strukturen der Grabstellen und Wege wieder sichtbar zu machen.
3. Bericht (Stand Juni 2023)
Nun wird es sehr konkret: die Trauerhalle ist seit ein paar Tagen eingerüstet, und ein Dixi-Klo wurde aufgestellt. (Foto: Aline Kirchner)
Alle Förderanträge sind gestellt und bewilligt worden.
Über der Eingangstür konnten ein Spruch und ein Davidstern freigelegt werden, die irgendwann einmal zubetoniert worden sind. (Foto Herwig van Nieuwland)
Professor Nachama aus Berlin ist es gelungen, den Text zu entziffern.
Der Text lautet:
פדה יהוה נפש עבדיו
Der Ewige erlöst die Seelen, die Ihm dienen.
(Psalm 34 Vers 23 )
Im Museum wurde das Foto des jetzt noch zugemauerten Rosettenfensters entdeckt, das wieder so rekonstruiert werden soll. (Foto: Wilhelm Riege)
Und im Nebenraum der Trauerhalle wurde das alte Eingangstor gefunden, das restauriert und wieder eingebaut wird. (Foto: Renée Beckmann)
Wir sind sehr froh erleben zu dürfen, dass das Projekt Sanierung der Trauerhalle auf so gutem Wege ist.
2. Bericht (Stand Januar 2023)
50.000 Euro Fördergelder befinden sich inzwischen auf dem Baukonto, 140.000 sind bei unterschiedlichen Förderstellen beantragt. Das reicht natürlich noch nicht, so dass wir auf weitere Spenden angewiesen sind. Doch die Planungen konkretisieren sich: das Bauschild wurde aufgestellt.
Die notwendige Reparatur der defekten Dachrinnen soll schnellstmöglich durchgeführt und ein Steinmetz beauftragt werden, den beschädigten Davidstern wieder herzustellen, sobald die Zusagen der beantragten Fördermittel vorliegen. Wir hoffen, dass dann auch die Bauarbeiten wie geplant im Frühjahr beginnen können..
(Foto: Dr.Herwig van Nieuwland)
1. Bericht (Stand Anfang September 2022)
Nach langer Zeit ist endlich auch der Jüdische Friedhof von 1827 zum Gegenstand öffentlichen Interesses geworden, der in Lüneburg in Vergessenheit zu geraten schien. Er war 1938 während der Nazi-Pogrome so verwüstet worden, dass die Grabsteine heute keinen Grabstellen mehr zugeordnet werden können. Man hat sie teilweise zur Fundamentierung von Baracken benutzt. Die schwer beschädigten Überreste kamen erst nach dem Krieg zurück. Die 1912 vom Architekten Franz Krüger entworfene Trauerhalle hingegen ist erhalten geblieben und könnte vielfältig genutzt werden. Leider ist sie nach Jahrzehnten ohne bauliche Erhaltungsmaßnahmen in einer maroden Verfassung. Der Zustand von Friedhof und Trauerhalle ist einer Stadt unwürdig, in der einmal Juden und Jüdinnen eine wichtige gesellschaftliche Rolle gespielt haben.
Erste Schritte sind nun zur Sanierung und Renovierung der Trauerhalle eingeleitet worden. Die vorhandene Bausubstanz ist durch Architekt Henschke untersucht worden, eine Kostenschätzung wurde erarbeitet. Es gab aufgrund der komplizierten rechtlichen Verhältnisse eine ganze Reihe von Baubegehungen und Gesprächen, an denen ein Vertreter des Landesverbandes Jüdischer Gemeinden aus Hannover (als Eigentümerin), Vertreter des Rates und des Bauamtes, der Denkmalsschutzbehörde, Fachleute und weitere interessierte Personen beteiligt waren. Inzwischen liegt ein 30seitiges Exposé vor, in dem alle anstehenden Arbeiten detailliert beschrieben werden und auch vorläufige Ideen für ein Nutzungskonzept enthalten sind.
Zwischen dem Landesverband Jüdischer Gemeinden und der GCJZ Lüneburg wurde ein Vertrag geschlossen, der es uns erlaubt, öffentliche Mittel und Spenden für die Renovierung einzuwerben und Verträge mit Handwerksbetrieben abzuschließen. Die Bauabwicklung liegt also in unseren Händen und läuft über unsere Konten. Derzeit ist unser geschäftsführender Vorstand (Herwig van Nieuwland, Renée Beckmann, Hans-Wilfried Haase) damit befasst, Fördermittel zu beantragen und Spenden zu sammeln.
Erfreulicherweise stoßen wir dabei auf viel Zustimmung. Nachdem bereits die Hansestadt 25.000 € bereitstellte, hat nun der Arbeitskreis Lüneburger Altstadt (ALA) beschlossen, während der „Alten Handwerkerstraße“ (3.- 4.9.) dafür zu sammeln. Es ist erfahrungsgemäß mit einer größeren Summe zu rechnen. Die Literarische Gesellschaft stellt die Einnahmen aus einer Lesung im Oktober zur Verfügung. Auf einer privaten Geburtstagsfeier kamen mehr als 1.000 € zusammen. Das ist ein guter Start. Dabei ist die Spendenaktion noch gar nicht richtig angelaufen. Gleichwohl ist noch viel zu tun, um die Gesamtkosten aufzubringen. Wir zählen dabei vor allem auf verschiedene Institutionen, die bei solchen Projekten als Förderer in Betracht kommen. Aber – wie damals bei der Synagogen-Gedenkstätte – sind es auch die vielen kleineren Beträge, die uns voranbringen.
Falls jemand von Ihnen sich beteiligen kann und will, nennen wir hier das Spendenkonto der GCJZ Lüneburg: IBAN: DE73 2405 0110 0053 0500 27 (Stichwort: Jüdischer Friedhof). Die Spenden können wie immer steuerlich geltend gemacht werden. Bescheinigungen stellen wir gern aus.
(Wilfried Haase)